Ich liebe es, zu schreiben, denn Schreiben ist spannend. Fast so sehr wie Lesen. Das liegt daran, dass die Protagonisten in meinen Büchern selten tun, was ich plane und mich damit immer wieder überraschen. Außerdem hält Schreiben mein Leben im Gleichgewicht und mich bei guter Laune. Wenn ich lange nicht schreibe, werde ich zickig. So wie meine Protagonisten. Mitunter.
Ich habe längst aufgegeben, mir vorzumachen, dass ich es bin, die bestimmt, was passiert!
Wenn ein Buch entsteht, dann gibt es zuerst eine Idee und eine ungefähre Vorstellung davon, was geschehen soll, doch während des Schreibens, kommt vieles ganz anderes. Ich weiß zwar meistens schon nach ein paar Kapiteln, wie der letzte Satz meines Buches lauten wird, doch was dazwischen geschieht, entwickelt sich auf dem Weg. Auch wenn ich versuche, zu planen und zu plotten, irgendwann stehen die Protagonisten kichernd da, schütteln die Köpfe und laufen nach rechts, obwohl ich »links« schreibe.
Was soll ich sagen?
Man gewöhnt sich daran.
Aber das Beste am Schreiben ist, dass ich bestimme, wann ich mich von meinen Protagonisten verabschiede. Anders als beim Lesen entscheide ich, wann Schluss ist und ob ich sie wiedertreffe, denn ich kann jederzeit in meine Fantasiewelt zurückkehren. Und dann könnte alles plötzlich ganz anders sein.